Hallo Leser meiner Homepage,
am 22.2.22 werde ich eine Müll-Präsentation machen. Der 222 te Müllsack soll präsentiert werden. Derzeit stehe ich bei 211. Es wird eng. Ich werde es schaffen.
WENN DU MIR HELFEN MAGST: Schnappe einen Müllsack, suche irgendwo einen Straßenrand nach Müll ab, lass ich an dem nächstbesten Ortsschild fotografieren und schick das Foto an info@vonwegen-warten.de. Dann geht der Müllsack in meine Zählung mit ein. Aber nur mit Beweisfoto.
VIELEN DANK SCHON JETZT
So fing alles an:
ÜBERALL MÜLL AM RANDE MEINES RADWEGS ZUR ARBEIT ! Ich konnte es nicht mehr sehen, nicht mehr ertragen, die Schmerzgrenze war erreicht. Seitdem hebe ich den Dreck der anderen auf, in der Region Rastatt. Über 200 Säcke inzwischen. Im Januar 2020 erhielt ich dafür den Bürgerpreis der Gemeinde Bietigheim/Baden. In der Laudatio die Worte: „Da jammert einer nicht, sondern packt einfach an“. Genau den Punkt getroffen.
Der Projektname „Wegwarte“ ist Wortspiel. Die Wegwarte ist eine zähe, in hoffnungs-blau aufblühende Schönheit des Straßenrands. Viele sind wie ich ein Wegwart. Viele handeln für Umweltschutz, Artenschutz, Bodenschutz, Klimaschutz – vonwegen warten.
“Wegwarte” gestaltet sich derzeit neu. Ein gemeinnütziges Unternehmen ist in Gründung. Ziel ist es “Klima-Mitmacher” zu vernetzen, zu motivieren, zu unterstützen. Es gibt viele, die im Kleinen etwas bewirken. Zu denen gehöre nun auch ich.
Aktuelles Projekt: Ich besuche möglichst alle Orte des LK Rastatt besuchen und vor Ort jeweils mindestens einen Sack öffentlichen Müll aufheben und auf der Homepage zeigen. Scrolle nach unten und du siehst, welche Orte ich schon abgegrast habe.
Es geht weiter mit dem Ortschaften besuchen. Ich habe in Malsch insgesamt bestimmt 8 Säcke Müll gesammelt, aber nie ein Foto gemacht. Aber heute ist es nun soweit. Auf dem Heimweg von meinem Schrebergarten habe ich mir die Strecke Richtung Sulzbach vorgenommen.
Spannend fand ich, eine nette Dame kennen gelernt zu haben, die auch gerade Müll sammelte. Freundlicherweise hat sie mir ihr Sammelgut überlassen, so dass ich schon einen guten Start hatte.
Es ist immer wieder schön zu sehen, dass auch andere mit der Vermüllung der Landschaft nicht nur einverstanden sind, sondern auch ins Handeln kommen.
Heute wird mal wieder demonstriert.
Unterbrechung des Projekts
Alle Orte des Landkreises
weil es mir zu kalt ist
Deshalb bleibe ich in der Nähe meines Wohnorts und beschäftige mich dort an der B 3 und anderen Straßen.
Dauer: Stand heute – 43 Stunden
Sack – Nr. 185 bis 224
Für die Säcke habe ich mir so nach und nach ein “Wald-Depot” angelegt, wissend, dass ich eine Präsentation plane. Nochmals 6 Säcke in der Woche vor dem 22.2.22, insgesamt nun 40 Stück.
Damit habe ich es geschafft: die 222 ist übertroffen. Man darf nun gespannt sein.
Rheinau-Freistett
Sack – Nr. 169 bis 184 = 15 Sack
Dauer: 2,5 Stunden mal 10
Strecke: 6 km
Zusammen mit Tochter und Sohn tollen Verwandten, deren Freunde und Bekannten haben wir diesen wunderschönen Sonntag genutzt. Allein das Reinigen des Parkplatzes bei Memprechtshofen hat 10 Säcke Müll ergeben, da wir uns weit in den Wald hinein gewagt haben. Weitere Säcke Richtung Memphis und Freistett.
Vielen Dank, euch Unterstützern: Ohne Euch hätte ich 22.2.22 222 Säcke nicht erreicht.
Auf der Strecke nach Freistett machten wir uns den Spaß, die Jägermeister-Fläschchen zu zählen. Es waren 55 Stück. Im Wald hinter dem Parkplatz gab es für meine Verwandten eine Überwindungs-Hürde, die ich schon lange kenne. Plastikflaschen mit Urin öffnen, auskippen und dann rein in den Müllsack – das ist nix für jeden.
Bedanken möchten wir uns bei der Stadt und Bauhof Freistett für die positive, dankbare Reaktion auf unsere Aktion.
Lichtenau-Ulm
Sack – Nr. 168
Dauer: 2 Stunde
Strecke: 3 km
Nahe meinem Heimatort ist es schön.
Rheinmünster-Greffern
Sack – Nr. 167
Srecke: B36 von Dow, Greffern bis kurz vor Stollhofen
Dauer: 1 Stunde
Strecke: 2 km
Hier zeige sich wieder einmal eine Müll-Problematik sehr deutlich: Entlang des Zauns und des Bewuchses vor dem Dow-Gelänge hat sich ganz viel Straßenmüll angeweht. Nach der Dow lag der Müll Böschung unten am Feldrand und im Feld. Man möchte gar nicht darüber nachdenken, wieviel Müll in den letzten Jahren schon in die Felder eingepflügt wurde.
Am Feldrand fand ich bestimmt 15 Sektflaschen und bin sicher, einige liegen bereits im Grund. Die Zustände sind empörend.
Rheinmünster-Söllingen
Sack – Nr. 166
Srecke: B36 von Hügelsheim bis Abzweigung zum Rhein und noch ein Stück weiter – die Gegenseite
Damit bin ich zwar noch nicht in Söllingen (B36), aber das hole ich nach.
Dauer: 2 Stunden
Auch am Keltischen Steinkreis kam ich vorbei. Mit Steinkreisen kenne ich mich aus. Zweimal habe ich schon Müllsack-Kreise an der B3 präsentiert, zuletzt vor zwei Jahren.
Stollhofen
Sack – Nr. 165
Srecke: B36 von Stollhofen bis Dow, Greffern – eine Straßenseite
Dauer: 2 Stunden
Erstaunlich, wie viele Menschen gegrüßt haben, sich bedanken …. Ich glaube viele Busfahrer der SWEG haben mich die letzten Tage wahrgenommen.
Hügelsheim
Sack – Nr. 164
Srecke: B36 von Hügelsheim bis Abzweigung zum Rhein und noch ein Stück weiter
Dauer: 2 Stunden
Die Spargelbauer richten die Spargelhügel her. Jetzt weis ich woher Hügelsheim seinen Namen hat.
Baden-Baden Sandweier
Sack-Nr. 162 und 163
Von Sandweier Rheintalhalle Richtung Baden-Oos (beidseitig)
ca. 3 km
Dauer 3 Stunden
Es gab ziemlich viele Ablagerungen am Waldrand auf der rechten Seite. Den Weg links unten habe ich gar nicht geräumt.
Interessant war das Gespräch mit der Nordic-Walking-Dame, die mich fotografiert hat, Mitglied des Ortschaftsrats in Sandweier.
Rheinau-Freistett (Maiwald)
Sack-Nr. 160 und 161
Von Freistett bis Maiwald (halbe Strecke)
ca. 3 km zurück
Dauer 2 Stunden
Immer noch beschwerlich. Es waren einfach sehr lange wegstrecken. Ich hätte mir auch eine leichtere Sportart aussuchen können.
Auf dem Foto sieht man nur einen der beiden Müllsäcke. Der zweite wurde mir tatsächlich während des Müllsammelns “geklaut”.
Rheinau-Freistett
Sack-Nr. 159
Von Freistett bis Maiwald (halbe Strecke)
Dauer 2,5 Stunden
Heute ist es ein bischen beschwerlich. Man ist halt nicht immer in Topform. Aber ich war in der Gegend und wenn ich schon mal da bin, dann muß mindestens ein Ortsschild her.
Durmersheim
Sack-Nr. 158
Von Durmersheim nach Neumalsch (halbe Strecke)
Dauer 2,5 Stunden
Hier sah man wieder, wie der Wind den Müll des Straßenrand weit in die Äcker hinein weht. Dort wird er eingepflügt, eingefrässt oder verfällt von alleine zu Mikro-Plastik.
Neumalsch
Sack-Nr. 157
Von Neumalsch nach Durmersheim (halbe Strecke)
Dauer: 1,5 Stunden
Mindestens 100 leere Kräuterlikör-Fläschchen habe ich gefunden, verteilt auf vier Einfahrten in den Wald hinein. Und auch eine richtige Wald-Deponie wieder ausgehoben. Selbst Verkehrszeichen verschwinden nach und nach im Waldboden.
Schwarzach
Sack-Nr. 156
Von Schwarzach – halbe Strecke Richtung Oberbruch.
Dauer: 2 Stunden
Es wird auch viel Müll vom Straßenrand in die Äcker hineingeweht und dann eingepflügt. Wie sehen eigentlich die Ackerböden 2050 aus.
Negatives High-Light: Ein Müllstück, das selbst ich aus “Pietäts-Gründen” nicht aufsammeln wollte. Da habe ich dann doch lieber eine Mail an die Gemeinde Rheinmünster geschrieben, bevor da mal jemand sein Trauma erlebt.
Oberbruch
Sack-Nr. 155
Von Oberbruch / Adam-See bis halbe Strecke Richtung Schwarzach
Hier sah ich mal wieder deutlich, wie sich Müll des Straßenrands in den “tiefen” Straßengräben ansammelt. Es war also teilweise eine Graben-Tour.
Negatives High-Light: Wieder mal Wildschaden am Wegesrand. Diesmal hatte ein Reh sein Leben verloren. 300.000 Tiere sterben jährlich am Wegrand in Deutschland, ich vermute mal Igel wurden da nicht mitgezählt – Quelle der Info ( hat mir jemand so gesagt)
Dauer 2 Stunden
Iffezheim
Sack-Nr. 154
B 36 (heisst ja nun anders) – Schützenhaus, Iffezheim – bis Waldende in Richtung Hügelsheiml
An vielen Stellen bin ich auch 5 – 10 Meter in den Wald hineingegangen. Dieser Waldrand war sehr mit Müll übersät, der von der Straße hinein geweht wurde.
Vor einem Jahr habe ich die Stelle schon mal beackert.
Dauer 2 Stunden
Immer wieder lernt man Menschen kennen, die ähnliches tun. Gut so.
Bischweier
Sack-Nr. 153
Bischweier – Richtung Bad Rotenfels – ca. 1 km bis Parkplatz (Winkel)
Wieder mal ging mir ein Licht auf. Lampenschirm gefunden
Der Mann von der Wildtierpflegestation hielt mich für einen illegalen Müll-Wegschmeißer. Als ich mich outete, war er zufrieden.
Dauer 2 Stunden
High-Light: an die Leute in einem Auto eine Kartuschen-Presse geschenkt, so gut wie neuwertig, gerade gefunden gehabt.
Gaggenau – Bad Rotenfels
Sack-Nr. 152
zwischen Bad Rotenfels (erster Kilomenter) und außnahmsweise mal innerorts ein Parkplatz-Gebiet – bei Einfahrt Daimler Benz
Dauer 2 Stunden
High-Light: an die Leute in einem Auto eine Kartuschen-Presse geschenkt, so gut wie neuwertig, gerade gefunden gehabt.
Rastatt-Ottersdorf
Sack-Nr. 151
zwischen Plittersdorf und Ottersdorf und ein Teil von Mercedes-Benz (Zaun entlang)
Nettes Gesspräch am Straßenrand
Bietigheim
Sack-Nr. 150
von Bietigheim rüber bis Kreuzung B3 nähe Muggensturm
schon gesammelt im September, aber den Sack im Gebüsch vergessen gehabt.
Bühl
Sack-Nr. 149
Von Vimbuch bis neue B3 (Luk-Kreuzung)
Es war ein trüber Sonntag, perfekt, wenn man da seine eigene Beleuchtung finden kann.
Belohnung: Ich lies es mir im Cafe am Rathaus gut gehen.
Sinzheim
Sack-Nr. 148
Alte B3 von Autobahnzubringer bis Abzweigung OBI / REAL
Ich sammle nur im öffentlichen Raum außerhalb von Ortschaften – Hätte ich den Müll aufgesammelt, den man Sonntag gegen Abend auf dem Real-Parkplatz bewundern kann (MCDonald nebendran), ein Sack alleine wäre voll. Was für ein Müll-Verhalten !!!
Highlight und Panne des Tages: Erstmals Geld gefunden (10 Euro Schein) und anschließend gleich wieder verloren
Bühl-Eisental
Sack-Nr. 147
B3 Bühl (Autohaus-Grethel bis
Abfahrt Neuweier
Positiv: zwei wundervolle Begegnungen – ein nordic-walkendes Paar, das echtes Interesse und Empathie ausstrahlte. Ein Biker, der mit fotografierte, mit dem ich mich länger unterhielt. Wir stellten dabei fest, dass wir gemeinsame Bekannte in Greffern haben. Auch er sammelt fremden Müll ein.
Anschließend eine Currywurst beim Real, Sinzheim
Bühl-Weitenung
Sack-Nr. 145 und 146
Von Weitenung bis Abzweigung nach Vimbuch
So viel Essensmüll sah ich selten wie auf dieser Strecke. Es war so viel “fast Frisches” dabei, dass ich mir eine Mahlzeit hätte kochen können. (Salat, Petersilie, Kartoffeln, Orangen)
Und bewusste absichtliche Müll-Ablagerungen mit Flaschen, Bau-Abfällen, Windeln und Windeln und Windeln)
Danach dann doch lieber eine Currywurst mit Pommes beim Real, Vimbuch
Steinmauern
Sack-Nr. 144
Richtung Plittersdorf und verschiedene andere Wege, denn es lag wirklich gar nicht so viel herum (Danke) – Highlight war das Paddel. Anschließend gabs einen Kaffee in der Bäckerei Schröder.
Und auf jeden Fall, auch bei Regenwetter, eingeschränkter Paddeldienst
Kuppenheim
Sack-Nr. 143
vom Autobahn-Zubringer bis Baustelle Ortseinfahrt
Fitness war dann angesagt: 1 km – Reifenrollen und dann Kraft-Training fürs Foto war angesagt.
Belohnung: vielleicht die letzte Kugel Eis aus Muggensturm dieses Jahr.
Plittersdorf
Sack-Nr. 142
von Plittersdorf in Richtung Steinmauern
bis Stückchen nach dem Wald
auch kleine Wald-Deponie geputzt
Muggensturm
Sack-Nr. 140 und 141
B3-Tankstelle bis Draisstrasse und andere Richtung Richtung Bietigheim bis Kreisverkehr nach Lidl. Hier fing ja alles an und hier waren auch meine “Müllausstellungen” zu sehen (nahe Hauraton).
Belohnung gab es an diesem Tag keine, denn es war dunkel, bis ich sicher aufgebaut hatte.
Ötigheim
Sack-Nr. 139
Vom Imbiss bis B3 (nach Currywurst / Pommes) und nach neu gekauften Handschuhen bei Aldi
und Alte Landstrasse bis Bietigheim.
Manchmal sammle ich an mehreren Tagen: Bitte nicht wundern, wenn mal ein noch nicht ganz gefüllter Sack für ein paar Tage “irgendwo versteckt” ist.
Elchesheim-Illingen
Sack-Nr. 137 und 138
Geputzt von Edeka bis zum Wald Richtung Bietigheim und andere Richung Richtung Au und Würmersheim. Richtung Würmersheim im Wald eine Müll-Ablagerung aufgelöst: Mindestens 50 kleine Wodka-Flaschen und vieles andere, schon im Waldboden festgetreten.
Belohnung: ein Stück Zwetschgenkuchen aus K&U, Elchesheim
Nach langer Pause – ich bin wieder da.
Ich sammle nun “Ortschaften”.
Mein Heimatort 77839 Lichtenau-Scherzheim
Müll zwischen “Alten Eger” und “Ratz”
Das geht gar nicht !!! – Motoröl am Wegrand
Ich setze immer wieder neue Akzente.
Müllsammeln zwischen Malsch und Neumalsch.
Gesammelt zwischen Ötigheim und Steinmauern.
Ausgestellt vor einem Cafe in Steinmauern.
Mich auf die Terrasse gesetzt und das Gespräch mit Bürgern gesucht.
Engagement wird gesehen.
“DANKE” an die Bietigheim und die Dr.-Kölmel-Stiftung.
Schon wieder Müll für 19 Müllsäcke in meinem Revier.
Ich lasse mich nicht bremsen. Müllsammeln am Radweg nahe Elchesheim.
Wohin ich auch schaue: überall Müllsünden. Ich räume auf zwischen Bietigheim und Muggensturm
Ich bin bei der Aktion “MÖBS räumt auf”. Zusammen mit dem Musikverein Bietigheim bin ich auf Müll-Tour.
Nach einem visionsreichen Pressegespräch beim Badischen Tagblatt, Rastatt, berichtet die Tageszeitung ausführlich. Spätestens jetzt bin ich der “Müllsammler mit Message” und längst ist zu dem Zeitpunkt mein Projekt “Wegwarte” geboren. Es ist nur noch eine Frage des Wann und Wie. Wie kann ich das schaffen?
Viele Menschen nehmen mich inzwischen am Straßenrand wahr. Gerade in Bietigheim. Beim Neujahrsempfang werde ich mit dem “Bürgerpreis 2019” ausgezeichnet. Die Laudatio von Dr. Thomas Kölmel rührt mich sehr. Die öffentliche Würdigung spornt mich an, nicht stehen zu bleiben! Ich überlege, wie es weiter gehen kann.
Meine nächste Demo wird noch umfangreicher. Ich gebe mächtig Gas. An der B3 entsteht ein dem Stonehenge nachempfundener Müllkreis. Wer im Gegenuhrzeigersinn lesen und an der richtigen Stelle startet, kann die Botschaft vernehmen: SAUBERE-WELT-2020!
Mein Radweg ist nun einigermaßen sauber. So erweitere ich mein Suchgebiet um die B3 Richtung Rastatt und Malsch. Nicht überraschenderweise werde ich auch hier fündig. Den Müll präsentiere ich an der B3 in Reihe.
Immer noch ist die Muggensturmer Landstraße mein Betätigungsfeld. Gerade drei Wochen, nachdem ich alles abgesucht habe, führt mich die Wiederholung zur Erkenntnis, dass “fertig werden” nicht das Ziel ist. Die Arbeit beginnt immer wieder von vorne. Wann lernen Menschen dazu und werfen den Müll nicht einfach in die Gegend?
Ich nehme mir die gegenüberliegende Seite der Muggensturmer Landstraße vor. Als Ort der Präsentation suche ich mir die Abfahrt zur B36 aus und platziere die gesammelten Werke dort.
Das ist der Start! Es reicht! Ich will mich nicht länger nur ärgern und tatenlos zuschauen – ich werde aktiv.
Erstmals sammle ich den Radweg von Bietigheim bis Muggensturm ab. Drei Müllsäcke sind die traurige Beute. Als “Biet-Mugg-Straßen-Cocktail” platziere ich den Unrat in Müllbeuteln auf der Verkehrsinsel.
Durmersheim
Sack-Nr. 158
Von Durmersheim nach Neumalsch (halbe Strecke)
Dauer 2,5 Stunden
Hier sah man wieder, wie der Wind den Müll des Straßenrand weit in die Äcker hinein weht. Dort wird er eingepflügt, eingefrässt oder verfällt von alleine zu Mikro-Plastik.
Neumalsch
Sack-Nr. 157
Von Durmersheim bis Neumalsch (halbe Strecke)
Dauer: 1,5 Stunden
Mindestens 100 leere Kräuterlikör-Fläschchen habe ich gefunden, verteilt auf vier Einfahrten in den Wald hinein. Und auch eine richtige Wald-Deponie wieder ausgehoben. Selbst Verkehrszeichen verschwinden nach und nach im Waldboden.
Neumalsch
Sack-Nr. 157
Von Neumalsch nach Durmersheim (halbe Strecke)
Dauer: 1,5 Stunden
Mindestens 100 leere Kräuterlikör-Fläschchen habe ich gefunden, verteilt auf vier Einfahrten in den Wald hinein. Und auch eine richtige Wald-Deponie wieder ausgehoben. Selbst Verkehrszeichen verschwinden nach und nach im Waldboden.
Schwarzach
Sack-Nr. 156
Von Schwarzach – halbe Strecke Richtung Oberbruch.
Dauer: 2 Stunden
Es wird auch viel Müll vom Straßenrand in die Äcker hineingeweht und dann eingepflügt. Wie sehen eigentlich die Ackerböden 2050 aus.
Negatives High-Light: Ein Müllstück, das selbst ich aus “Pietäts-Gründen” nicht aufsammeln wollte. Da habe ich dann doch lieber eine Mail an die Gemeinde Rheinmünster geschrieben, bevor da mal jemand sein Trauma erlebt.
Oberbruch
Sack-Nr. 155
Von Oberbruch / Adam-See bis halbe Strecke Richtung Schwarzach
Hier sah ich mal wieder deutlich, wie sich Müll des Straßenrands in den “tiefen” Straßengräben ansammelt. Es war also teilweise eine Graben-Tour.
Negatives High-Light: Wieder mal Wildschaden am Wegesrand. Diesmal hatte ein Reh sein Leben verloren. 300.000 Tiere sterben jährlich am Wegrand in Deutschland, ich vermute mal Igel wurden da nicht mitgezählt – Quelle der Info ( hat mir jemand so gesagt)
Dauer 2 Stunden
Iffezheim
Sack-Nr. 154
B 36 (heisst ja nun anders) – Schützenhaus, Iffezheim – bis Waldende in Richtung Hügelsheiml
An vielen Stellen bin ich auch 5 – 10 Meter in den Wald hineingegangen. Dieser Waldrand war sehr mit Müll übersät, der von der Straße hinein geweht wurde.
Vor einem Jahr habe ich die Stelle schon mal beackert.
Dauer 2 Stunden
Immer wieder lernt man Menschen kennen, die ähnliches tun. Gut so.
Bischweier
Sack-Nr. 153
Bischweier – Richtung Bad Rotenfels – ca. 1 km bis Parkplatz (Winkel)
Wieder mal ging mir ein Licht auf. Lampenschirm gefunden
Der Mann von der Wildtierpflegestation hielt mich für einen illegalen Müll-Wegschmeißer. Als ich mich outete, war er zufrieden.
Dauer 2 Stunden
High-Light: an die Leute in einem Auto eine Kartuschen-Presse geschenkt, so gut wie neuwertig, gerade gefunden gehabt.
Gaggenau – Bad Rotenfels
Sack-Nr. 152
zwischen Bad Rotenfels (erster Kilomenter) und außnahmsweise mal innerorts ein Parkplatz-Gebiet – bei Einfahrt Daimler Benz
Dauer 2 Stunden
High-Light: an die Leute in einem Auto eine Kartuschen-Presse geschenkt, so gut wie neuwertig, gerade gefunden gehabt.
Rastatt-Ottersdorf
Sack-Nr. 151
zwischen Plittersdorf und Ottersdorf und ein Teil von Mercedes-Benz (Zaun entlang)
Nettes Gesspräch am Straßenrand
Bietigheim
Sack-Nr. 150
von Bietigheim rüber bis Kreuzung B3 nähe Muggensturm
schon gesammelt im September, aber den Sack im Gebüsch vergessen gehabt.
Bühl
Sack-Nr. 149
Von Vimbuch bis neue B3 (Luk-Kreuzung)
Es war ein trüber Sonntag, perfekt, wenn man da seine eigene Beleuchtung finden kann.
Belohnung: Ich lies es mir im Cafe am Rathaus gut gehen.
Sinzheim
Sack-Nr. 148
Alte B3 von Autobahnzubringer bis Abzweigung OBI / REAL
Ich sammle nur im öffentlichen Raum außerhalb von Ortschaften – Hätte ich den Müll aufgesammelt, den man Sonntag gegen Abend auf dem Real-Parkplatz bewundern kann (MCDonald nebendran), ein Sack alleine wäre voll. Was für ein Müll-Verhalten !!!
Highlight und Panne des Tages: Erstmals Geld gefunden (10 Euro Schein) und anschließend gleich wieder verloren
Bühl-Eisental
Sack-Nr. 147
B3 Bühl (Autohaus-Grethel bis
Abfahrt Neuweier
Positiv: zwei wundervolle Begegnungen – ein nordic-walkendes Paar, das echtes Interesse und Empathie ausstrahlte. Ein Biker, der mit fotografierte, mit dem ich mich länger unterhielt. Wir stellten dabei fest, dass wir gemeinsame Bekannte in Greffern haben. Auch er sammelt fremden Müll ein.
Anschließend eine Currywurst beim Real, Sinzheim
Bühl-Weitenung
Sack-Nr. 145 und 146
Von Weitenung bis Abzweigung nach Vimbuch
So viel Essensmüll sah ich selten wie auf dieser Strecke. Es war so viel “fast Frisches” dabei, dass ich mir eine Mahlzeit hätte kochen können. (Salat, Petersilie, Kartoffeln, Orangen)
Und bewusste absichtliche Müll-Ablagerungen mit Flaschen, Bau-Abfällen, Windeln und Windeln und Windeln)
Danach dann doch lieber eine Currywurst mit Pommes beim Real, Vimbuch
Steinmauern
Sack-Nr. 144
Richtung Plittersdorf und verschiedene andere Wege, denn es lag wirklich gar nicht so viel herum (Danke) – Highlight war das Paddel. Anschließend gabs einen Kaffee in der Bäckerei Schröder.
Und auf jeden Fall, auch bei Regenwetter, eingeschränkter Paddeldienst
Kuppenheim
Sack-Nr. 143
vom Autobahn-Zubringer bis Baustelle Ortseinfahrt
Fitness war dann angesagt: 1 km – Reifenrollen und dann Kraft-Training fürs Foto war angesagt.
Belohnung: vielleicht die letzte Kugel Eis aus Muggensturm dieses Jahr.
Plittersdorf
Sack-Nr. 142
von Plittersdorf in Richtung Steinmauern
bis Stückchen nach dem Wald
auch kleine Wald-Deponie geputzt
Muggensturm
Sack-Nr. 140 und 141
B3-Tankstelle bis Draisstrasse und andere Richtung Richtung Bietigheim bis Kreisverkehr nach Lidl. Hier fing ja alles an und hier waren auch meine “Müllausstellungen” zu sehen (nahe Hauraton).
Belohnung gab es an diesem Tag keine, denn es war dunkel, bis ich sicher aufgebaut hatte.
Ötigheim
Sack-Nr. 139
Vom Imbiss bis B3 (nach Currywurst / Pommes) und nach neu gekauften Handschuhen bei Aldi
und Alte Landstrasse bis Bietigheim.
Manchmal sammle ich an mehreren Tagen: Bitte nicht wundern, wenn mal ein noch nicht ganz gefüllter Sack für ein paar Tage “irgendwo versteckt” ist.
Elchesheim-Illingen
Sack-Nr. 137 und 138
Geputzt von Edeka bis zum Wald Richtung Bietigheim und andere Richung Richtung Au und Würmersheim. Richtung Würmersheim im Wald eine Müll-Ablagerung aufgelöst: Mindestens 50 kleine Wodka-Flaschen und vieles andere, schon im Waldboden festgetreten.
Belohnung: ein Stück Zwetschgenkuchen aus K&U, Elchesheim
Nach langer Pause – ich bin wieder da.
Ich sammle nun “Ortschaften”.
Mein Heimatort 77839 Lichtenau-Scherzheim
Müll zwischen “Alten Eger” und “Ratz”
Das geht gar nicht !!! – Motoröl am Wegrand
Ich setze immer wieder neue Akzente.
Müllsammeln zwischen Malsch und Neumalsch.
Gesammelt zwischen Ötigheim und Steinmauern.
Ausgestellt vor einem Cafe in Steinmauern.
Mich auf die Terrasse gesetzt und das Gespräch mit Bürgern gesucht.
Engagement wird gesehen.
“DANKE” an die Bietigheim und die Dr.-Kölmel-Stiftung.
Schon wieder Müll für 19 Müllsäcke in meinem Revier.
Ich lasse mich nicht bremsen. Müllsammeln am Radweg nahe Elchesheim.
Wohin ich auch schaue: überall Müllsünden. Ich räume auf zwischen Bietigheim und Muggensturm
Ich bin bei der Aktion “MÖBS räumt auf”. Zusammen mit dem Musikverein Bietigheim bin ich auf Müll-Tour.
Nach einem visionsreichen Pressegespräch beim Badischen Tagblatt, Rastatt, berichtet die Tageszeitung ausführlich. Spätestens jetzt bin ich der “Müllsammler mit Message” und längst ist zu dem Zeitpunkt mein Projekt “Wegwarte” geboren. Es ist nur noch eine Frage des Wann und Wie. Wie kann ich das schaffen?
Viele Menschen nehmen mich inzwischen am Straßenrand wahr. Gerade in Bietigheim. Beim Neujahrsempfang werde ich mit dem “Bürgerpreis 2019” ausgezeichnet. Die Laudatio von Dr. Thomas Kölmel rührt mich sehr. Die öffentliche Würdigung spornt mich an, nicht stehen zu bleiben! Ich überlege, wie es weiter gehen kann.
Meine nächste Demo wird noch umfangreicher. Ich gebe mächtig Gas. An der B3 entsteht ein dem Stonehenge nachempfundener Müllkreis. Wer im Gegenuhrzeigersinn lesen und an der richtigen Stelle startet, kann die Botschaft vernehmen: SAUBERE-WELT-2020!
Mein Radweg ist nun einigermaßen sauber. So erweitere ich mein Suchgebiet um die B3 Richtung Rastatt und Malsch. Nicht überraschenderweise werde ich auch hier fündig. Den Müll präsentiere ich an der B3 in Reihe.
Immer noch ist die Muggensturmer Landstraße mein Betätigungsfeld. Gerade drei Wochen, nachdem ich alles abgesucht habe, führt mich die Wiederholung zur Erkenntnis, dass “fertig werden” nicht das Ziel ist. Die Arbeit beginnt immer wieder von vorne. Wann lernen Menschen dazu und werfen den Müll nicht einfach in die Gegend?
Ich nehme mir die gegenüberliegende Seite der Muggensturmer Landstraße vor. Als Ort der Präsentation suche ich mir die Abfahrt zur B36 aus und platziere die gesammelten Werke dort.
Das ist der Start! Es reicht! Ich will mich nicht länger nur ärgern und tatenlos zuschauen – ich werde aktiv.
Erstmals sammle ich den Radweg von Bietigheim bis Muggensturm ab. Drei Müllsäcke sind die traurige Beute. Als “Biet-Mugg-Straßen-Cocktail” platziere ich den Unrat in Müllbeuteln auf der Verkehrsinsel.